Märkische Allgemeine

Victor Pohlack: Erst Siebenmeter verursacht, dann Chance zum Remis versiebt

Victor Pohlack wollte kurz nach dem Abpfiff nichts anderes als seine Ruhe. Der Abwehrchef des Handball-Zweitligisten 1. VfL Potsdam nahm nach der 32:33 (14:14)-Heimniederlage gegen SG BBM Bietigheim erst einmal auf der Bank Platz und pustete tief durch. „Das darf doch nicht wahr sein“, murmelte der Zwei-Meter-Mann vor sich hin.

Pohlack, der mit fünf Toren eigentlich ein gutes Spiel machte, wurde am Ende vor 1150 Zuschauern zum Pechvogel der Partie. Erst verursachte der Mann mit der Trikotnummer zwei beim Stand von 31:31 einen Siebenmeter. Beim nächsten Angriff wurde sein zu lascher Pass auf Marvin Sommer abgefangen und Bietigheims Christian Schäfer konterte zum 31:33. „Das war ein dramatisches Abspiel“, fand Pohlack selbst. „Doch wir haben vorher das Spiel aus der Hand gegeben. Das war eine Kopf-Niederlage.“

Die Potsdamer hielten die Partie gegen den Tabellenzehnten lange offen, führten in der ersten Halbzeit nach einem Pohlack-Treffer mit 9:4 (15.). Bis zum Seitenwechsel schlichen sich aber wieder leichte Fehler und eine schlechte Chancenverwertung ein. „Wir haben nicht schlecht gedeckt“, fand ein sichtlich enttäuschter Sommer, der neben Jan Piske (7) mit acht Toren bester Potsdamer Werfer war. „Doch wir haben zu einfache Tore bekommen und uns vorn zu dusselig angestellt.“

Trotzdem blieb der VfL im Spiel und baute zehn Minuten vor dem Ende den Vorsprung auf drei Treffer aus (28:25). „Dann haben wir die Bälle zu einfach hergegeben und sogar in Überzahl schlecht gespielt“, ärgerte sich Stephan Mellack. „So kann man in dieser Liga nicht bestehen. Doch noch haben wir alle Möglichkeiten, die Klasse zu halten. Wir müssen den Kopf weiter oben behalten.“

So sieht das auch Potsdams Trainer Rüdiger Bones. „Wir haben gut in der Abwehr gestanden, an der Einstellung lag es nicht und das Tempo war auch okay“, fand er. „Doch wir haben unseren Vorsprung zu leicht vergeben. Es tut mir leid für die Mannschaft.“


Ludwigsburger Kreiszeitung

SG BBM kämpft und wird belohnt

Potsdam – Mit dem umkämpften 33:32 (14:14)-Sieg gegen den VfL Potsdam gelang Handball-Zweitbundesligist SG BBM Bietigheim der seit Monaten herbeigesehnte Befreiungsschlag in der Fremde. Im Schlussspurt sicherten sie sich im zwölften Anlauf den zweiten Auswärtssieg.

„Auswärtssieg, Auswärtssieg“ – das skandierten die SG BBM-Spieler noch auf der Rückfahrt im Bus in einer Lautstärke, die die Stimme von Trainer Jochen Zürn um ein Mehrfaches übertönte. Dabei konnte Zürn nach einer schier endlosen Serie von Auswärtspleiten endlich ein Erfolgserlebnis vermelden: „Meine Jungs wurden für 60 Minuten Kampf bis zum Umfallen belohnt“ vermeldete der stolze Coach, vergaß dabei zu erwähnen, dass er selbst die Weichen zum Sieg gestellt hatte.
 Als die Potsdamer in der 50. Minute nach einer rasanten Partie auf 28:25 davonzogen, beorderte er Pascal Welz in den Kasten. Prompt entschärfte der Youngster in Klassemanier zwei Würfe der Hausherren. Die Balleroberung nutzten Christian Heuberger und Nico Kibat zum 28:28-Ausgleich.
 Nach dem erneuten Zwei-Tore-Rückstand (29:31) vier Minuten vor Spielende gingen die Gäste volles Risiko. Mit einer offensiven Deckung überrumpelten sie die um den Zweitligaverbleib fightenden Brandenburger. Die von dem einmal mehr überragenden Spielmacher Kibat blendend frei gespielten Außen, Patrick Zieker sowie Christian Schäfer (2) drehten mit ihren Treffern das Spiel. Kapitän Kibat setzte mit einem verwandelten Siebenmeter noch einen drauf.

Dabei schien nach der 9:4-Führung (14. Minute) für den abstiegsbedrohten VfL die nächste Niederlage der auswärtsschwachen Gäste schon programmiert. Doch noch vor dem Pausentee verwandelte die wild entschlossene SG den Rückstand in eine 14:12-Führung.
 Nach dem 14:14-Halbzeitstand gaben beide Teams auch in der zweiten Hälfte Vollgas. Die Gastgeber lagen zwar meistens vorne, doch die Ellentäler blieben dran und holten sich im Schlussspurt im zwölften Anlauf den zweiten Auswärtssieg.

SG BBM: Hacko, Welz; Heuberger (6), Zieker (6), Schäfer (5), Kibat (5/2), Haller (4), Coors (2), Freudl (2), Schulz (2), Blodig (1), Bohnert, Knierim, Hinz.


Bietigheimer Zeitung

Zürn-Team gewinnt jetzt auch auswärts 33:32-Sieg für SG BBM Bietigheim in Potsdam
Jetzt gewinnt die SG BBM Bietigheim in der Zweiten Handball-Bundesliga der Männer auch auswärts. Das 33:32 beim VfL Potsdam war im zwölften Auswärtsspiel der zweite Sieg in fremder Halle. Stark in der Endphase war Torwart Welz.
 
 
Die Zwei-Tagesreise nach Potsdam hat sich für die Bietigheimer Ballwerfer gelohnt. Mit dem hart erkämpften 33:32 glichen sie ihr Punktekonto aus. In den beiden folgenden Heimspielen haben sie es innerhalb einer Woche mit den Spitzenteams aus Essen und Minden zu tun, dazwischen liegt das Gastspiel in Saarlouis. Aber auswärts scheint ja jetzt auch der Knoten geplatzt.

In einer dramatischen Schlussphase sicherten sich die nervenstarken Bietigheimer den Sieg bei den abstiegsbedrohten Gastgebern. Großen Anteil daran hatten die beiden Youngster Patrick Zieker und Pascal Welz, der beim Stande von 27:25 für den VfL Milos Hacko im Bietigheimer Tor abgelöst hatte. "Mit ihm haben wir noch einen Trumpf ins Spiel gebracht. Er hat drei entscheidende Bälle gehalten. Wir haben auch die Abwehr offensiv gemacht und hatten dadurch Ballgewinne", berichtete Trainer Jochen Zürn.

Nachdem Zieker die SG BBM in der 56. Minute auf 29:30 herangebracht hatte, parierte Welz glänzend gegen Marvin Sommer und verhinderte einen erneuten Zwei-Tore-Rückstand. Auf der Gegenseite erzielte Christian Schäfer den Ausgleich, dann brachte Kapitän Nico Kibat mit einem verwandelten Siebenmeter sein Team mit 32:31 in Führung. Weil Philipp Schulz eine Strafzeit aufgebrummt bekam, mussten die Bietigheimer die letzten 70 Sekunden in Unterzahl auskommen. Sie schafften aber das vierte Tor in Folge. Erfolgreich war erneut Schäfer, der 25 Sekunden vor Schluss die Partie entschied. Jan Piskes siebter Tagestreffer richtete bei den Gästen keinen Schaden mehr an. Sie durften Augenblicke später ihren zweiten Auswärtssieg bejubeln. "Es war ein attraktives Spiel, in dem wir durch die individuelle Qualität der Potsdamer in Schwierigkeiten gekommen sind. Wir haben uns aber wieder rausgearbeitet", sagte SG-Trainer Zürn.

In der ersten Halbzeit lagen die kampfstarken Potsdamer meist mit zwei, beim 8:4 gar mit vier Toren, vorne. Beim 11:11 gelang Bietigheim erstmals der Ausgleich. Nach der 14:12-Führung der SG BBM glichen die Gastgeber noch zum 14:14-Halbzeitstand aus. Die Partie blieb in der zweiten Hälfte eng. In der 50. Minute hatte sich der VfL beim 28:25 wieder einen kleinen Vorsprung erspielt. Der schmolz schnell dahin, beim 28:28 hatte Kibat ausgeglichen und leitete die hektische Schlussphase ein. "Ich bin sehr, sehr stolz auf die Mannschaft, weil sie 60 Minuten lang gekämpft hat", lobte Zürn seine Spieler, die den Sieg auf der langen Rückfahrt ausgiebig feierten.
 

Sorry, this website uses features that your browser doesn’t support. Upgrade to a newer version of Firefox, Chrome, Safari, or Edge and you’ll be all set.