Bietigheimer Zeitung

Zieker feiert WM-Titel
Handballer des Zweitligisten SG BBM Bietigheim absolviert fünf Spiele

Der 17-jährige Patrick Zieker vom Handball-Zweitligisten SG BBM Bietigheim wurde mit der deutschen Junioren-Nationalmannschaft in Griechenland Weltmeister. Nach dem fünften Gruppenspiel verletzte sich Zieker, blieb aber beim Team.

Der Triumph der Mannschaft mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft nach dem 27:18-Finalsieg am vergangenen Samstag gegen Dänemark ließ das persönliche Pech von Patrick Zieker in den Hintergrund treten. "Natürlich tut das weh, wenn man zuschauen muss. Aber das verdrängt man, weil man mit der Mannschaft Erfolg hat. Das war der Wahnsinn, unbeschreiblich, so etwas muss man erlebt haben", sagte Zieker nach der Rückkehr aus Thessaloniki.

Mit seinen 17 Jahren war der Linksaußen der jüngste Spieler im Aufgebot von Trainer Martin Heuberger, der sich mit der Weltmeisterschaft vom Juniorenbereich verabschiedete und künftig als Bundestrainer tätig sein wird. "Ich persönlich hätte nichts dagegen", antwortet Zieker lachend auf die Frage, ob er sich Heuberger irgendwann mal wieder als Trainer vorstellen könnte.

"Wir hatten einen wahnsinnig ausgeglichenen Kader und damit viele Wechselmöglichkeiten. Wir hatten eine ganz andere Physis als die anderen Teams und waren athletisch besser drauf. Und wir sind eine echte Mannschaft. Das alles war ausschlaggebend für die Weltmeisterschaft", nennt Zieker Gründe für den Titelgewinn.

Die deutsche Mannschaft gewann auf dem Weg dorthin fünf Gruppenspiele, setzte sich im Achtel-, Viertel- und Halbfinale durch und besiegte im Finale Dänemark klar. Das Bietigheimer Ausnahmetalent war bei den Siegen gegen Ägypten (26:21), Korea (46:33), Brasilien (29:23), Russland (27:22) und Benin (41:22) im Einsatz und erzielte sieben Treffer, fünf davon gegen Korea. Im Abschlusstraining vor dem Achtelfinalspiel gegen den Iran, das Deutschland mit 36:29 gewann, verletzte sich Zieker am 23. Juli nach einem Sprung beim Aufprall am Sprunggelenk und zog sich einen Bänderriss zu. "Es passierte ausgerechnet im letzten Angriff der Übungseinheit beim Taktiktraining", so Trainer Heuberger, der den Göppinger Max Schubert nachnominiert. Der Pechvogel blieb bei der Mannschaft und ließ sich von der medizinischen Abteilung des Deutschen Handball-Bundes (DHB) versorgen. "Wir sind eine Mannschaft", erklärt Zieker, weshalb er in Griechenland geblieben ist und weiter mit seinen Kameraden mitgefiebert hat. Die setzten sich nach dem Sieg gegen Iran im Viertelfinale gegen Frankreich (28:23) und im Halbfinale nochmals gegen Ägypten (25:24) durch und erreichten so das Finale.

Zieker hat bei der SG BBM Bietigheim einen Vertrag für die neue Saison und spielt im Konzept von Coach Jochen Zürn eine feste Rolle. Sein Debüt feierte er mit Beginn der Rückrunde der vergangenen Saison und avancierte auf Anhieb zum Leistungsträger. "Das ist für uns eine neue Situation. Die Teams aus dem Norden kenne ich nicht. Das wird eine lange und harte Saison. Wenn wir im oberen Tabellendrittel mitspielen könnten, wäre das optimal", wagt der frischgebackene Weltmeister eine Prognose für die kommende Saison. Wann er wieder ins Training einsteigen kann, und ob er die Reise ins Trainingslager nach Norwegen am 10. August antreten kann, wird er mit Trainer Zürn absprechen. "Ich musste nicht operiert werden, normal dauert es bei einem Bänderriss vier bis sechs Wochen. Ich werde meine Reha-Termine wahrnehmen und dann muss man sehen", so Zieker.

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